Garten

Raus in den Regen

WIE WIR WASSER SPAREN UND NUTZEN KÖNNEN

Wasser ist ein kostbares Gut. Doch was heisst das für unsere Gärten? Wir zeigen, wie wir Wasser sparen können, wo aufgefangenes Regenwasser wirklich hingehört und welche Fehler wir bei der Bewässerung und Bepflanzung unseres Grüns lieber vermeiden sollten.

Der letzte Sommer in der Schweiz war der trockenste seit 140 Jahren. Der diesjährige regen- und schneearme Winter hat nicht dazu beigetragen, das Niederschlagsdefizit zu verringern. Umso wichtiger ist es, vorhandenes Wasser sinnvoll zu nutzen. Denn plötzlicher Starkregen nach langer Trockenheit füllt unser Bodenreservoir nicht wieder auf. Die ausgetrockneten Böden haben Schwierigkeiten, die Feuchtigkeit zu halten, was am Ende zu verstärkter Erosion führt – und das ist nichts, was wir in unserem Garten wollen.

Welche Vorteile Regenwasser hat

Wenn Regen auch im «Wasserschloss Schweiz» eine zunehmend knappere Ressource darstellt, wird ein verantwortungsvoller Umgang mit dem lebensnotwendigen Nass umso wichtiger. Ganz abgesehen davon, dass sich ein nachhaltiges Wassermanagement im eigenen Garten auszahlt. Denn Regenwasser hat gegenüber dem Wasser aus dem Hahn einige Vorteile: Zum einen ist es kostenlos. Zum anderen hat es nicht den mühsamen Weg durch viele Gesteinsschichten hinter sich und ist deshalb mineralien- und kalkfrei. Das freut Pflanzen wie Rhododendren und Kamelien, die bei der Bewässerung ohnehin lieber einen niedrigeren pH-Wert vorziehen. Doch wie sichern wir uns das Regenwasser?

Vielfältige Regentonnen

Für kleinere Gärten reicht eine günstig platzierte Regentonne aus, die das Wasser über das Fallrohr auffängt. Die Tonne sollte abgedeckt oder versiegelt sein, damit sie keine Brutstätte für Mückenlarven bietet und Kinder ohne Gefahr in ihrer Nähe spielen können. In Form von Grösse und Gestaltung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Die Varianz reicht von schnödem Plastik bis hin zu edlen Fässern, Säulen oder Vasen. Einige Regentonnen sind mit einem Überlaufschutz ausgestattet, der überschüssiges Wasser ableitet. Wer sein Wasser mit einem «Regendieb» einsammelt, fängt das Regenwasser mit einer schmalen Rinne am Rand auf, während Moos und andere Fremdkörper über ein Sieb in der Mitte schnurstracks im Fallrohr nach unten verschwinden.

Simple 300-Liter-Regentonnen sind schon ab 50 Franken zu bekommen. Eine grundlegende Entscheidung vor der Anschaffung einer Regentonne ist die Frage, wie am Ende das Wasser entnommen werden soll: von oben mit einer Giesskanne? Oder von unten, via Hahn und Schlauch? Wer sich für Letzteres entscheidet, sollte die Regentonne auf einen Sockel stellen. Dabei ist auf eine stabile Befestigung zu achten. 

Text: Olaf Bernstein