Wasser
in der Permakultur
Jedem Naturliebhaber und jeder Naturliebhaberin ist es schon aufgefallen: Das Wetter in unseren Breitengraden wird immer extremer. Der trockene Sommer im letzten Jahr sowie der darauffolgende Winter haben unseren Böden ganz schön zugesetzt.
Statt prall mit Wasser gefüllt, starten die meisten von uns dieses Jahr mit trockenen Böden in den Frühling. Die Zeit des Wasserschlosses Schweiz könnte bald Geschichte sein, wenn wir uns nicht schleunigst um unsere Wasserressourcen kümmern würden. Aber jetzt mal keine Panik, auch für dieses Thema hat die Permakultur Lösungen bereit. Wir müssen nur wieder lernen, wie wir klug mit unserem Wasser haushalten. Denn Wasser ist unsere kostbarste Ressource. Ohne Wasser geht gar nichts. Darum wollen wir in diesem Bericht eine Einführung ins Thema Wassermanagement geben.
Wasser im Kreislauf halten
In der Permakultur gibt es einen Grundsatz. Wir wollen alles Wasser, welches durch unser Grundstück fliesst, auch auf unserem Grundstück halten. Und falls es Überschuss gibt, fliesst dieses gesäubert ins nächste System weiter. Nicht ohne Grund wird bei jeder Beobachtung des Grundstücks zuerst das Wasser beobachtet. Wie verhält sich das Wasser auf Ihrem Grundstück? Wo sammelt es sich an? Wo fliesst es weg? Wie ist die Situation bei einem Starkregen? Alle diese Fragen sollten Sie beantworten können. Denn nur so können Sie herausfinden, wie Sie das Wasser leiten können, sodass der ganze Garten (und das Haus) davon profitiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich hier erwähne, wie sinnlos ich es (vor allem auf dem Land) finde, dass wir unser Geschäft heutzutage immer noch ins Wasser machen. In anderen Ländern würde es den Menschen nie in den Sinn kommen, diese kostbare Ressource so zu verschwenden. Es würde verschiedene Lösungen geben, wie wir auch unser Abwasser auf dem eigenen Land säubern und für die Pflanzen zur Verfügung stellen können. Leider sind diese Techniken immer noch rechtlich untersagt und wir müssen hier in der Schweiz unser Abwasser mit viel Energieaufwand in die Kläranlage leiten. Fangen wir daher mal beim Dachwasser des Hauses an, welches jede und jeder von uns mit nur wenig Aufwand besser auffangen kann. Anstatt alles in den Abfluss fliessen zu lassen, leiten Sie es, nachdem die Regentonne oder der Wasserspeicher gefüllt ist, direkt in den Garten. Legen Sie dafür vielleicht einen kleinen Teich an, natürlich ohne Beton oder Teichfolie, sodass das Wasser allmählich versickern kann. Als Alternative würden sich Sickergräben (die sogenannten Swales) anbieten. So wird Ihr Garten jedes Jahr mit etlichen Litern Wasser gespiesen, ohne dass Sie mühsam mit der Spritzkanne durch den Garten gehen müssen.
Text: Lucas Meyer
